Wanderausstellungen


Seit den 1990er Jahren verleiht das Frauenmuseum erfolgreiche Ausstellungen.

Es fing an mit der Ausstellung „Frauenleben in der NS-Zeit“ und „Stadt der Frauen“ über das Leben im späten Mittelalter.

Besonders erfolgreich war die Ausstellung „Mit Macht zur Wahl! 100 Jahre Frauenwahlrecht in Europa“ von 2006.

 

Bitte nehmen Sie Kontakt mit uns auf, wenn Sie Interesse haben, eine unserer Ausstellungen in Ihrem Haus zu zeigen.


Frauenpolitischer Aufbruch – Der Kampf um das Frauenwahlrecht


Frauenpolitischer Aufbruch – Der Kampf um das Frauenwahlrecht

 

Im November 2018 jährt sich zum 100. Mal die Proklamation des allgemeinen gleichen Wahlrechts für Frauen und Männer. Im Januar 1919 fanden die ersten Landtags- und Reichstagswahlen statt, an denen Frauen teilnahmen. Im Laufe des Jahres 1919 kamen Kommunalwahlen hinzu. Bis es soweit war, musste ein weiter Weg zurückgelegt werden.

Seit Mitte der 1890er Jahre hatten sich einzelne Frauen und ab 1902 der Verein für das Frauenstimmrecht dafür stark gemacht. Dabei mussten Vorurteile sowie manche juristische Hürden überwunden werden, denn in den meisten Bundesländern war es Frauen verboten, an politischen Versammlungen teilzunehmen und Mitglied in politischen Vereinen zu sein.

Die Stimmrechtsbewegung war sich uneins in der Frage, welches Wahlrecht für Frauen angestrebt werden sollte: ein Klassenwahlrecht oder das allgemeine demokratische Wahlrecht. Ebenso wenig konnte sie sich einigen, ob sie nur das kommunale oder das Reichstagswahlrecht forderte. Vielen Frauenrechtlerinnen war es wichtiger, Klasseninteressen zu vertreten als Rechte für alle Frauen – einschließlich der Arbeiterinnen – zu fordern. Die Ausstellung stellt einzelne Frauenrechtlerinnen vom sozialistischen und bürgerlichen Flügel vor. Sie geht der Frage nach, mit welchen Strategien die Frauenrechtlerinnen auftraten und wie sie sich vernetzen. Beliebte Taktik war es, Petitionen einzureichen. Nur zögerlich überwandten bürgerliche Frauen ihren Standesdünkel und nahmen an Demonstrationen teil, die als proletarische Aktionsform galten.

Lag die Einführung des Frauenwahlrechts 1918 „nur“ an dem Umstand, dass die Revolutionsregierung zur Stabilisierung ihrer Macht die Unterstützung der Frauen brauchte, oder hatten die Frauen ihren politischen Einfluss geltend gemacht? Wie erfolgreich war ihre Agitation? 

Die Ausstellung besteht aus 8 Roll-Ups mit Text und Abbildungen (120 cm breit), 7 Tafeln aus Styropor (120 x 140 cm), 6 Plakaten verschiedener Parteien von 1918/19, die Frauen zur Wahl aufrufen, Postkarten und Fotos.